Dienstag, Januar 31, 2006

Nicht gestern.


Der Anfang eines regelmäßigen Webcomics? Mitnichten und -onkeln. Hoffe, es ist deshalb nicht so wild.

(Nachtrag: weil ich nun weiß, wie's richtig geht, hab ich das Bild mal in richtigerer Größe reingeplanzt.)

M. Night Shi... Shy... der Regisseur von Sixth Sense.

First things first, der Typ heißt M. Night Shyamalan. Nicht Shayamalan, Shilameo, oder whatever. Und man kann über ihn sagen, was man will - er weiß, wie man Comic-Filme macht. Unbreakable rockt (man vergleiche es nur mal mit dem sorry excuse for a movie Sin City (gut, irgendwo, aber eben leider kein guter Film)).

Nun kommt in bälde sein neuer Film, Lady in the Water. Von The Village waren Internet und seine Bewohner derart abgeturnt, daß es und sie nun allerortens verlautbaren müssen (!), diesen neuen Film nun beim besten Willen nicht anzusehen. Eher noch würde man den eigenen Penis mit einem rostigen Löffel abhacken (um ein fast beliebiges Beispiel zu nennen).

Während wir uns noch ob dieses Mitteilungsbedürfnisses wundern, verlassen wir flugs den Raum der egomanischen Obszönität, und betreten das Zimmer der reinen Dumpfheit. Schlimmer noch als die Angriffe auf Shyamalan sind die Versuche seiner Verteidigung. Denn: verglichen mit Spielberg wisse Shyamalan wenigstens, wie man einen Film enden läßt. Huh?

Steinklarer und glasharter Angriff in Richtung War of the Worlds. Das Ende war aber auch wirklich doof, von wegen nix Independence Day-mäßiger Gegenschlag, die blöden Aliens holen sich 'nen Schnupfen und krepieren dran. Wie kann Spielberg nur so dumm sein? Alldieweil der Film auch noch "Krieg" im Titel führt, also bitte.

Womit wieder bewiesen ist: um berufen zu sein, im Internet bitterböse Kritik (ob in Richtung Shyamalan oder Spielberg) zu kredenzen, gehört ungefähr so viel dazu wie selbiges in der deutschen Journaille zu tun. Selbst lesen muß man nicht können, erst recht nicht HG Wells.

Montag, Januar 30, 2006

Munchkin

Viel wird gebrabbelt über Spielbergs neuen Streifen ("München"). Ob er denn gewaltverherrlichend ist, Terroristen oder die Terrorbekämpfung glorifiziert oder verharmlost oder gleichsetzt, israelfreund- oder feindlich ist... Hauptdarsteller Eric Bana ist wahlweise farblos oder brilliant, Spielberg selber entweder ausgelutscht, Meister des Suspense, oder im falschen Genre. Ganz gutes Kino oder ganz großer Schmu. Usw usf, et cetera, et cetera.

Deutsche Befindlichkeit muß bei diesem (üblichen) Textschwall der Journaille mitgedacht werden. Beispielsweise, daß Terroristen durchaus ihre rechten und billigen Gründe haben, ihrem Titel alle Ehre zu erweisen, insbesondere, wenn es gegen Israelis geht. Hui.
Der Spiegel gibt den Ton vor, wenn z.B. von "Israelis und Palästinensern, Juden und Moslems, Mord und Rache" die Rede ist - man beachte die Reihung. Rache nach Mord ist was? Genau: verständlich. Im Film werden Täter und Opfer (zu Tätern) jedoch, wenn überhaupt, dann umgekehrt zur Ansicht des Spiegels präsentiert.

Nun würde ich mir liebendgerne selbst ein Bild von "München" machen (u.a. auch, da mir die bayerische Reichshauptstadt ansonsten bisher gänzlich und zum Glück unbekannt ist). Doch leider ist der Widerwille bei den üblichen verdächtigen (linken) MitkinogängerInnen noch zu groß. Da muß noch Überzeugungsarbeit geleistet werden.

Ob die Behauptung helfen könnte, sie würden es nicht mögen, wenn Eric Bana wütend wird? Leidlich, bestenfalls.

Dienstag, Januar 17, 2006

Die Filme

Gerade über folgende Film gestolpert (Bänderdehnung):

A is for Alice - ABC-Reim der etwas anderen Art. Und Z steht für...
Change of Fortune - In den Worten des Autors: Twilight Zone trifft War of the Worlds.
Survival Game - SAW in a nutshell.
Scholastic Films Intelligent Design - Evolutionstheorie ist böse. Evolutionstheoretiker sind Kommies.
Jesus vs Easter - Mal abgesehen davon, dass Jesus eine Mutter hatte (Maria war's - falls der Filmmacher dies lesen sollte...), durchaus lustig.
The Man with Hitler's Mustache - kein Kommentar.

Sämtliche Filme wurden mit dem Spiel The Movies erstellt. Ich sag's ja nur.

Dienstag, Januar 10, 2006

Comix

Wie alle Leute mit Internetzugang habe auch ich eine Liste von regelmäßig zu lesenden Webcomics. Für Interessierte eine Auswahl:

The Order of the Stick - Kenntnis von D&D 3rd Edition ist hilfreich.
Irregular Webcomic - dutzende Themes, alles Photos (größtenteils von Lego-Figuren).
Beaver & Steve - Insane.
Koo-Koo and Luke - Größtenteils Flachgags, talentfrei gezeichnet. Ein Muß.

Viel Spaß dabei. Bei den meisten kann quer eingestiegen werden, nur Order of the Stick sollte von vorne gelesen werden.

Sonntag, Januar 08, 2006

Informant im Glashaus

Es ist schon so eine Sache mit den Stadtmagazinen. Die meisten taugen bestenfalls zur Aufbereitung von Terminen, und nur selten finden sich humoristische Perlen.

Aachen scheint nun um ein weiteres "Mag" (genauer: "Pocketmag") reicher, respektive ärmer: "Der Informant", "das aachener pocketmag für nightlife & lifestyle".

War ich bisher der Auffassung, dass, wer über "Nightlife" berichten will ein Leben haben muss, und wer über "Lifestyle" schreiben möchte Stil benötigt, lehrt mich dieses Schundheft im Briefkartenformat eines besseren.

Schriftsatz und Layout (persönliche Steckenpferde, und in den Augen normaldenkende Menschen eigentlich der Lesbarkeit verpflichtet, in den Augen der Informant-Lesenden jedoch ein Stachel) sind, um es euphemistisch zu sagen, postmodern. Ähnliches gilt für die Rechtschreibung, wenn beispielsweise von "Herrscharen" die Rede ist.

Witzig wollen sie sein, die Leute von der "identity creative group gmbh" (deutsch: "selbstdarstellender Haufen auf der Suche nach Ideen - haften tun die anderen"), und krachen folgende Gags in die Cherry-Tastatur und unter hippe Party-Fotos: "die 3 lustigen 2", "Lecker Teeechen!", "Liebe Grüße von der sonnigen... Bank!", "Ey, schießt Du mich mit Fotodings, schieß ich Dich mit Pistole!", "10 von 10 Dekolte [sic!] Punkte!", usw. usf.
(Es sei versichert, daß die Fotos diese Sprüche auch nicht lustiger machen - eher im Gegenteil.)

Alles halb so wild, könne man denken: da toben sich halt ein paar KommunikationswissenschafterInnen und ähnliche no-style-over-substance-Apostel mächtig aus, bequarken die lokale Wirtschaft zur Herausgabe überschüssiger Finanzen, und fühlen sich total hip und prima ob des Erfolges, doch wenigstens 1 oder 2 Nummern ihrer Printmasturbation unter den Pöbel zu werfen.
Doch weit gefehlt. Wie das Vorwort in gewohnt eloquenter Weise verlautbart, gibt's das "Pocketmag" nun schon viel zu häufig: "Nach einem halben Jahr Informantenbestehen wollen wir natürlich auch im kommenden Jahre mit den wichtigsten Fakten, Terminen, News und Geschichten rund um die Partyszene in Aachen aufwarten, ein breites Spektrum an Lifestyletrends und Specials darbieten und möglichst vielen Feierwütigen informativ zur Seite stehen."
Natürlich, die wichtigsten Fakten etc. für Feierwütige. Selten so gekotzt.

Freitag, Januar 06, 2006

WoWtbg 4TW

Geburtstag erfolgreich abgewickelt - nur heute abend (ab 20.32h) müssen noch ein paar lose Enden verknotet werden.

Ein Geschenk hat mich buchstäblich umgehauen - denn es wiegt knapp 5 (in Worten: viele) Kilo: World of Warcraft: the Boardgame (WoWtbg). 136 Plastik-Püppchen, massenweise Karten, eine Bazillion Papp-Pömpel, 21 8seitige Würfel, und ein doppelt gefaltenes Spielbrett, welches die ohnehin riesige Schachtel zur Gänze ausfüllt. Whoa.

Zugegeben, ich falle genau ins Opferschema - Warcraft 1 bis 3, World of Warcraft seit der US Closed Beta, und, verdammich, Warcraft: The Boardgame nebst Erweiterung. Color me fanboy.

Und, schlimmer noch: Brettspiele, bei denen die Mitspielenden einen Charakter entwickeln und Monster plätten, gehören zu meinen Favorites. Hero Quest ist hier wohl das bekannteste Beispiel.

Nun der Catch: WoWtbg bietet genau das (Monster töten, Schätze sammeln, Charakter verbessern), aber erstens wird kein Spielleiter benötig, und zweitens wird in Gruppen gespielt: die eine Hälfte der Mitspielenden gegen die andere.

Wollte ich nur mal erwähnt haben. Soll niemand behaupten, ich könne mich nicht für Triviales begeistern.

Mittwoch, Januar 04, 2006

32 vor 12

Nur noch knapp zwei Stunden, dann wird der alte Julius noch älter. 32, um genau zu sein.

Mein eigentlicher Plan war, hier und jetzt etwas ungewöhnlich Geistreiches (das wär' mal was) übers Älterwerden, Midlife-Crisis, gesellschaftliche Erwartungshaltung, "nichts bereuen weil alles vergessen" und ähnliche Pomade, die einem nun mal durch die Haare fährt (ohne Beachtung der Rechts-vor-Links-Regel, zum Glück), wenn der Geburtstag näher rückt, zu verzapfen. Allerdings: werde in den folgenden Tagen schon oft genug einen ausgeben müssen.

Da bei mir der Geburtstag nicht nur fast auf Weihnachten fällt, sondern eben noch viel knapper auf Silvester, und meist alleine nicht mehr hoch kommt, spare ich mir meist die guten Vorsätze für eben diesen Jahrestag auf - die 5 Tage Zeit gönne ich mir, wenn sonst schon nichts.
Und was sind gute Vorsätze? Beispielsweise das meiste, was vor einem "aber" steht.

Schmerz beiseite, ein Vorsatz für heuer: nicht zu viele Vorsätze machen. Klasse statt Masse heißt die Devise. Und alles in allem habe ich ja keinen Grund zu klagen - immerhin habe ich einen eigenen Blog, und wer kann das schon von sich behaupten...
Oh, der war schlecht. Aber schlechter geht immer. (Wieder so ein Vorsatz, s.o.)

Bleibt nur, mir einen angenehmen Geburtstag zu wünschen. Danke sehr.

"Ziel", "Befehl".

Der Wunsch war wohl Elternteil des Gedankens, die Bitte an Gäste eines Imbiss (vulg. "Frittenbude") wie folgt zu formulieren:
"Geschirr, bitte auf die Ablage stellen."
Bisher ist kein Fall bekannt, in dem das Geschirr dieser Bitte nachgekommen wäre.